Julia Ziegler

Julia Ziegler, LOOKING GLASS, 2004/10
Julia Ziegler, LOOKING GLASS, 2004/10

Julia Ziegler gelingt es den Ausstellungsraum mit dem fotografischen Raum in ihren Bildern zu verschmelzen. Ihre fotografischen Bilder von Hallen und Fluchten verschließt sie mit konvexen Gläsern. Durch die verkleinernde Spiegelung des umgebenden Raumes auf deren Oberfläche vermag der Betrachter subtil in einen schemenhaften Bildraum einzutreten: Er wird Teil des Gesamtbildes, das seine Definition durch das fotografische Bild und den umgebenden, realen Raum erfährt. Der Blickwinkel des Betrachters bestimmt, was er in und auf dem Bild sehen kann. Prägnante Elemente beider Orte verbinden sich zu einer momentanen und illusionären Architektur. Der Standpunkt als relative Größe und der Einfluss des Lichts ahmen die optische Täuschung nach und changieren zwischen real und irreal. Mit einem Mal dienen Themen der niederländischen Interieurdarstellung des 15. – 17. Jahrhunderts als zeitgenössische Referenz für die individualistische Gesellschaft von Heute.

http://www.julia-ziegler.net/